farbenrausch am wolkendurchbohrer

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Von Queenstown aus fahren wir nach Wanaka am gleichnamigen See. Ein ebenfalls quirliger Ort mit vielen Möglichkeiten, den Adrenalinspiegel anzuheben, doch deutlich stressfreier und weniger überlaufen. Das Wetter ist nicht so dolle, also besuchen wir die Puzzling World, eine institutionalisierte Vergnügung mit verschiedenen Illusion Rooms, in denen einem Gipsgesichter nachgucken, man Schlagseite kriegt und Wasser aufwärts fließt. Puzzling! Wir tappen dann noch eine knappe Stunde im dazugehörigen Labyrinth rum und amüsieren uns prächtig.

Die Tour an die Westküste, die jetzt anstünde, haben wir von unserer letzten Reise als recht stressig in Erinnerung – enge, kurvige Straßen, viele Steigungen und Gefälle, außerdem wäre es einfach viel Fahrerei. Denn eigentlich wollen wir täglich nicht mehr als zwei bis drei Stunden fahren. Also wählen wir die Route durchs Inland (unser Ziel ist Kaikoura und später Picton zum Übersetzen auf die Nordinsel). Und das war eine äußest gute Idee, bescherte sie uns doch unfassbar schöne Blicke auf den höchsten Berg Neuseelands, den Mount Cook.

Wir pirschen uns von Südwesten an ihn ran. Vom Visitor Centre am Lake Pukaki aus können wir in erstmals erahnen. Das Türkis des aus Wasser des Tasman Glacier gespeisten Sees ist atemberaubend und gibt dem schneeweißen Berg eine wunderbare Kulisse. Wir kaufen enorm schmackhaften Lachs im Center, dazu noch ein paar Leckereien aus regionaler Herstellung – das Abendessen ist gesichert und überfordert die beschränkten Kochmöglichkeiten im Camper nicht. Ein paar hundert Meter weiter stellen wir uns einfach ans Ufer (zugegeben – die Idee hatten noch ein paar andere) und gucken auf See und Berg. Als wir ankommen, ist das Wetter düster, regnerisch.

Der Mount Cook, auf Maori heißt er Aoraki = „Durchbohrer der Wolken“, gibt sich zunächst noch bedeckt. Doch dann mischt sich die Sonne ein und malt zusammen mit den Regenschauern ein Farbenspiel an den Himmel, das zusammen mit dem fast schon grellen Türkis des Sees und den golden angeleuchteten Wiesen einen wahren Farbenrausch ergibt.

Wir können uns gar nicht daran sattsehen. Aber es wird noch besser. Oder anders, aber mindestens genauso schön. Am nächsten Morgen ist kaum eine Wolke am Himmel und jetzt setzt der Berg sich erst so richtig in Szene (auch ohne zu durchbohrende Wolken).

Wir frühstücken im Freien vor dem unglaublichen Panorama.

Später fahren wir noch am westlichen Seeufer entlang zum Mount Cook Village, wo wir die Ausstellung über den Everest-Erstbezwinger und neuseeländische Bergsteiger-Ikone Sir Edmund Hillary im Traditionshotel The Hermitage besuchen. Anschließend klettern wir zu einem Aussichtspunkt hinter dem Hotel hoch und fahren anschließend am See entlang zurück bis Glentanner, wo wir im sehr schönen Holiday Park einchecken.

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Texterin, Redakteurin, Kolumnenschreiberin und Rumreiserin.
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3 Kommentare

  1. Wow. Wow! Wooooow! Eigentlich müsste das Ufer dort voller Maler sitzen, die die unglaublichen Farbspiele künstlerisch verewigen. (Wobei Ihr mit Euren Fotos auch schon bald eine Ausstellung bestreiten könnt.)

  2. Jetzt habe ich mir mal die Zeit genommen und alle Urlaubs-Beiträge in Ruhe nachgelesen. Hach, wie schön! Das Regenbogenfoto ist mein absolutes Favorite! Danke fürs Teilen, ein bisschen fahre ich quasi mit – und meine Entschlossenheit, mir Neuseeland auch mal anzuschauen, wächst!

  3. Mach das, die lange Anreise lohnt sich. Es ist ein ganz komisches Gefühl, dass unser Camperurlaub zwar nächste Woche zu Ende geht, es dann aber noch mehr als dreimal so lange weitergeht :-)). Ich werde auch von Napier aus bloggen, aber dann vielleicht mehr so Alltagszeug.