Nach den sehr eindrücklichen Tagen in New Orleans nahmen wir am Donnerstag einen Inlandsflug nach Atlanta und fuhren von dort aus direkt weiter in den Great Smoky Mountains National Park, genauer: nach Cherokee. Das war zwar eine ziemliche Tour, zuerst der Flug und dann noch fast vier Stunden Fahrt mit dem Auto, also ein kompletter Reisetag. Aber wir wollten unbedingt zwischen den beiden Stadtaufenthalten (nächster und letzter Stopp vor dem Rückflug wird Atlanta sein) nochmal ins Grüne, und jetzt nach den beiden Tagen hier, stellen wir fest: Das war eine ziemlich gute Idee und dringend nötig.
Schon bei der Ankunft in Cherokee macht sich Erleichterung breit: endlich mal unter 30 Grad Außentemperatur, und die Luftfeuchtigkeit auch wieder im für Mitteleuropäer verträglichen Bereich. Cherokee selbst ist recht touristischer Ort, der stark von der Vermarktung der Tatsache lebt, dass er im Indianerreservat Qualla liegt. Entsprechend sind die Straßen des Ortes mit Läden gepflastert, in denen man indianischen Schmuck, Ledererzeugnisse und ähnliches kaufen kann. Der zweite bedeutende Wirtschaftsfaktor ist das Casino mit angeschlossenem Hotel-Resort, Läden und Restaurants.
Wir fuhren am nächsten Tag einfach mal in den Park rein und liefen den kurzen Trail zum Clingmans Dome hoch, dem mit 2025 Metern höchsten Berg des Parks, von dessen Aussichtsturm man einen wunderbaren Rundumblick hat. Es tat gut, mal wieder in der Natur, und vor allem: im Wald zu sein. Grün zu sehen, mal ein bisschen zu wandern, frische Luft um die Nase zu haben. In den drei Wochen im Extremklima von Florida und Louisiana hatten wir unsere Draußen-Zeiten tunlichst minimiert und versucht, uns möglichst wenig zu bewegen :-).
Tags darauf gingen wir auf einen kleinen Ausritt – es gibt im Nationalpark mehrere Reitbetriebe (wir waren bei Smokemont Riding Stables), die geführte Touren anbieten und auch Kinder ab fünf mitnehmen. Für uns war es das erste Mal nach über fünf Jahren, dass wir mal wieder auf einem Pferd saßen, und es fühlte sich richtig gut an! Eine gemütliche, aber abwechslungsreiche Runde im Schritt inklusive Flussdurchquerung und viel Kletterei auf steinigen Wegen bergauf und bergab.
Der Great Smoky Mountains National Park ist der meistbesuchte Nationalpark der USA – was mich sehr erstaunte, denn rein subjektiv scheint er mir zu den weniger bekannten zu gehören. Man hört unter Reisenden doch hauptsächlich von Yosemite und Yellowstone, aber Smoky Mountains? Hatte ich bis zu einer Recherche für einen Artikel über die Region nie gehört.
Später erkundeten wir noch die Mingo Falls, einen Wasserfall mit ziemlich viel Trümmerholz im unteren Verlauf. Morgen geht es auf die letzte Etappe, nach Atlanta, wo wir noch einige Sehenswürdigkeiten auf der Liste haben und von wo aus wir dann zurückfliegen nach good old Europe.
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