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… aber trotzdem habe ich heute Herd und Backofen angeschmissen, um in NZ-Erinnerungen zu schwelgen.

Achso. Ja, wir sind gut wieder zuhause gelandet, haben die erste Woche mit Temperaturen zwischen 3 und 10 Grad überstanden und freuen uns jetzt über den Frühling samt Kurzarm- und Barfußwetter. Und ganz doof ist es ja doch nicht, wieder hier zu sein, auch wenn wir täglich an unsere Reise denken.

Jedenfalls beschloss ich, anlässlich eines morgen anstehenden Abendessens mit Freunden heute mal die Tomatensauce nach dem Geheimrezept unseres wunderbaren Nachbarn Freeman anzufertigen. Ich musste etwas improvisieren, da nicht alle Zutaten hier zu bekommen sind. So fand ich natürlich kein Pickling Spice – eine Gewürzmischung zum Einlegen von Zeug –, aber ich habe mir einfach eine Zusammensetzung ergoogelt und aus Piment, Senfkörnern, Koriandersamen und allerlei anderem Gewürz eine hübsche Tüte zusammengestellt.

Außerdem habe ich keinen Malzessig bekommen. Das heißt, irgendwie war der englische Laden, in dem ich ihn vermutete, immer gerade zu, wenn ich dran vorbeikam. Und natürlich hätte ich ihn übers Netz bestellen können, das habe ich aber immer verpeilt. Also kaufte ich kurzerhand Malzbier und kippte das mit Essig zusammen. No risk, no fun. Und was soll ich sagen? Das Zeug ist teuflisch gut geworden. Leider etwas wenig. Nächstes Mal werde ich anstatt eines Kilos Tomaten gleich ein paar mehr verarbeiten.

Während die Sauce stundenlang köchelte, wagte ich mich an einen der schweinischen Nachtische, die wir in NZ so lieben gelernt hatten: Ginger Crunch. Eine knusprig-klebrige Leckerei mit viel Butter, Zucker und natürlich Ingwer. Auch die ist erstaunlicherweise finger-licking good geworden. Und morgen hauen wir sie uns in die Figur.

Nachtrag: So sieht das Ginger-Zeug in Schnitten aus:

Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame hier das Rezept für den Ginger Crunch:

Ginger Crunch

Ergänzung zu den Mengenangaben:

1 cup sugar = 225 g
1 cup flour = 120 g, gleiche Menge für icing sugar (Puderzucker)
Eine „sponge roll tin“ ist einfach eine rechteckige Backform, ich habe eine runde genommen, weil meine rechteckige zu groß war.

Mit Erlaubnis des Rechteinhabers kommt hier noch das Rezept für die Tomatensauce. Übrigens, Begriffsverwirrung: in NZ meint man damit Ketchup. Man isst es zu Gegrilltem oder als Dip. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, eine gemeine Pasta damit zu veredeln.

Freeman’s tomato sauce
1 kg tomatoes
1 cup sugar (225 g) – Anmerkung: Ich habe die Hälfte genommen und fand es immer noch sehr süß!
1 cup malt vinegar (Malzessig, in DE schwer zu beschaffen) – Anmerkung: Ich habe einfach Malzbier mit Essig gemischt, schmeckte auch.
1 teaspoon allspice (Piment)
1 tablespoon salt
Anmerkung: Neulich schrieb Freeman noch, er habe auch eine Zwiebel dazugepackt. Probiere ich beim nächsten Mal aus.
50 g pickling spice:
2 Tablespoons Mustard Seed
1 Tablespoons Whole Allspice (Piment)
2 tsp coriander seed
2 whole cloves (Nelken)
1 tsp ground ginger
1 tsp red pepper flakes (Chiliflocken/gefriergetrockneter Chili)
1 bay leaves (Lorbeer)
1 cinnamon sticks
Put all ingredients in a large pot (whole tomatoes) and cook for 1 hour – but put the pickling spice in a fabric bay (ich habe einen Teefilter genommen) and remove before blending. Blend all ingredients with an electric blender (Mixer/Pürierstab). Cook for a further 1-2 hours.

Die Menge ergab bei mir 1,5 Gläser.

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4 Kommentare

  1. Wow, es hat sich doch gelohnt, dass wir euch ans andere Ende der Welt geschickt haben. Ich freu mir nen Loch in den Bauch und will das morgen gefüllt haben ;-))

    LG
    Nik

  2. Oops, Nik, ich fürchte, den Ginger Crunch muss ich dann gleich nochmal machen. Der ist für heute abend :-)). Von der Tomatensauce versuche ich, was zu retten!

  3. Hey Kollegin,

    das klingt ja spannend – hast du Lust, noch mehr in Erinnerungen zu schwelgen und auf http://www.weltwunderer.de ein Interview zu eurer Reise zu geben? Zehn Wochen am selben Fleck in NZ, darüber will ich mehr wissen!
    LG
    Jenny