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Wir sind auf Schiermonnikoog, das ist die kleinste der niederländischen Waddeneilanden oder Westfriesischen Inseln, wie man sie in Deutschland oft nennt. „Schier-was?“ wurden wir oft gefragt. Schiermonnikoog, die Insel der grauen Mönche, kennt kaum jemand – die große Schwester Texel ist da schon bekannter. Auch Ameland hat man meist schon gehört, und dann gibt es noch Vlieland und Terschelling. Noch unbekannter als Schiermonnikoog dürfte Rottumeroog sein, kurz Rottum genannt, denn sie ist seit 1965 unbewohnt – da zog der letzte Bewohner weg und überließ die Insel der allmählichen Versandung.

So gilt Schiermonnikoog als die kleinste der fünf Waddeneilanden, und viele sagen, sie habe den schönsten Strand der Niederlande. Inseln haben ja – sofern sie eine bestimmte Größe nicht überschreiten – häufig ein ganz besonderes Flair. Man muss übers Wasser oder durch die Luft, um sie zu erreichen. Das Leben hat einen anderen, meist geruhsameren Rhythmus. Und das gilt für Schiermonnikoog ganz besonders, denn es ist autofrei. Man muss sich also nur vor wildgewordenen Radfahrern und vereinzelten Taxis in acht nehmen – ansonsten ist das Tempo gemächlich.

Zu sehen gibt es auch nicht übermäßig viel, was total entstresst, denn auch wenn man den ganzen Tag im oder vor dem Ferienhaus abhängt, verpasst man nichts. Kein „ach, hätte ich doch“ oder „ich sollte noch“. Herrlich. Nur draußen sein, gemächlich zum Strand pilgern, mit dem Fahrrad rumgondeln und sonst nichts. Weite, wohin man blickt, und eine sehr überschaubare Anzahl an Ablenkungen. Entsprechend bin ich nun schon nach zwei Tagen komplett gechillt, träume wild – untrügliches Zeichen für ein auf Entschlackung schaltendes Hirn – und finde das Nichtstun klasse. Vielleicht blogge ich  nochmal von hier. Vielleicht aber auch nicht.

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